Review

Workshop AUDIO.LIT – Minigeschichten als Audiogramme

Kulturcaster Workshop im Literaturhaus Köln
13. November 2021

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene von Medienkonsument:innen zu Medienproduzent:innen zu werden. Eine davon ist das selbständige Produzieren von Geschichten als Audiogramme. Aus der eigenen Fantasie geboren, niedergeschrieben, aufgenommen und zusammengeschnitten. Mit einfachsten Mitteln können so Minigeschichten entstehen, die unter anderem in den sozialen Medien veröffentlicht werden können. Es braucht nur ein Brainstorming für die Ideenfindung, Schreibmaterial, ein Aufnahmegerät (geht heute auch mit Handy), ein Schnittprogramm und natürlich etwas Zeit. So kann innerhalb weniger Stunden eine Geschichte entstehen und veröffentlicht werden.

Im Schreib- und Audioworkshop AUDIO.LIT konnten sich Jugendliche an der Produktion solcher Audiogramme probieren. Als Inspirationsquelle diente dabei das Literaturhaus Köln, in dessen alten Gemäuern der Workshop stattfinden durfte. Für die Ideenfindung hat der Autor und Medienkünstler Kilian Kuhlendahl Story Cubes mitgebracht. Mithilfe dieser Würfel, auf deren Seiten anstelle von Zahlen Symbole, Orte, Figuren angebracht sind, lässt sich der Gedanken- und Erzählfluss direkt aktivieren. Dazu werden zwei Würfelsymbole in Beziehung zueinander gebracht, woraus sich wie von allein Geschichten ergeben. Keine leere Seite, kein Grübeln, sondern einfach drauf los erzählen. Und die jeweilige, ganz persönliche Assoziation mit dem Symbol führt dabei zu ganz unterschiedlichen Geschichten.

Nach dem Ideenfindungsprozess kann die Geschichte in Form gebracht werden: Welche Dramaturgie braucht es? Wer ist meine Hauptfigur? Was sind die wichtigsten Momente meiner Geschichte, auf die ich nicht verzichten kann? Denn die Vorgabe von Instagram bestimmt die Form: Ein Audiogramm (oder auch Video) darf maximal 60 Sekunden sein. Das kann gleichzeitig Fluch wie auch Segen sein, denn kürzen tut meistens weh – es heißt „kill your darlings“ – aber in vielen Fällen tut eben genau das der Geschichte richtig gut. Und so fügt sich nach und nach eine runde Geschichte aus einzelnen Teilen zusammen.

Vom Papier (oder Tablet/Notebook/etc.) muss die Geschichte dann nur noch in eine spannende Erzählart gebracht werden. Neben der Betonung einzelner Wörter und Passagen, können auch gespielte Dialoge für eine interessante Erzählung sorgen. Mit einem Aufnahmegerät werden mehrere Takes gemacht, unterschiedlich betont, Versprecher nochmal wiederholt, bis die Produzent:innen wirklich zufrieden sind. Der Feinschliff passiert aber in der sogenannten Postproduktion: Im Schnittprogramm Headliner werden die einzelnen Stücke zusammengeschnitten und durch Atmosphäre und/oder Musik ergänzt. Auch ein Titelbild kann der Geschichte gegeben werden, bevor sie dann als einminütiges Audiogramm veröffentlicht wird.

Allen Mitarbeiter:innen des Literaturhaus Köln einen ganz herzlichen Dank für die Kooperation.

Du willst eine Audio-Datei bei Youtube, Instagram oder in anderen sozialen Netzwerken hochladen, aber ein schwarzer Bildschirm erscheint dir nicht als genug, um deine Message zu transportieren? Wir haben die Anwendung der → headliner.app getestet, mit der man in wenigen Schritten von einem Audio- zu einem Videoformat kommen kann. Was sie kann, und ob sich die Nutzung der Anwendung lohnt, haben wir hier für euch zusammengefasst:

Wie funktioniert Headliner?