Tipps & Tricks

Film@home collaborative

Tipps & Tricks

Film@home collaborative

Die Kulturcaster denken um: Unser Erfahrungsbericht zur Methode bei Film@home. Entstanden ist ein kreativer Produktionsprozess für einen gemeinsamen Videoclip nach einer Idee von Nora und Saskia.

Tools für die Methode:

  • Videochat-Workshop (Zoom, Jitsi.org)
  • Cloudspeicher (jfc Medienzentrum nutzt eigene Nextcloud-Lösung)
  • Bring Your Own Device (Teilnehmer*innen)
  • freesound.org

Alternativen z.B.

Freie Videoschnitt-Apps

Videoschnitt klappt mehr oder weniger gut, je nach Hardware-Power und Device. Mit einem alten Android Handy ist das nicht so empfehlenswert, geht aber bei kleinen Clips auch. Die iPhone-Glücklichen haben iMovie.

Im Projekt nutzen wir

  • adobe premiere pro
  • adobe rush

Hintergrund

Ohne offene Kulturorte sind alle Pläne und Wünsche #Sehnsucht: Die Kulturcaster treffen sich 1x im Monat und planen Video-/Audio-Ideen für die Workshops, probieren aus und beteiligen sich. Sich treffen geht digital als Videokonferenz, aber wie ist eine Produktion gemeinsam möglich? Wir haben eine kreative Zusammenarbeit für Handyfilm erprobt – von der Idee zur Szenenplanung und Dreh zuhause bis zur geteilten Postproduktion.

Das Ganze nennt sich “Film@Home”, das Prinzip ist theoretisch einfach – wie „Stille Post“, nur nicht ganz so still.  Alle Teilnehmenden kreieren jeweils einen Filmschnipsel und am Ende entsteht ein stimmiges Gesamtkonzept.

In einem Zoom-Meeting wurde die Rahmenhandlung entworfen. Nora hat für den Einstieg einen Clip vorproduziert. Der Clip hat alle, ganz ohne ein Kulturthema und nur mit Meeresrauschen, an den Strand gebeamt. Daraus ergab sich die Herausforderung für die Produktion mit einer Vorgabe: 3 einfache Requisiten, Aufnahmen ohne Gesichter und Anschluss-Ideen für weitere Szenen. Es wurden die verbindenden Gegenstände mit möglichen Szenen gebrainstormt sowie die Reihenfolge der einzelnen Aufnahmen überlegt und das Allerwichtigste geklärt: die Übergänge. Im Testbeispiel hat sich die Gruppe für eine Banane, eine blaue Flasche und eine handvoll Mehl entschieden. (Suggestion in Miniformat)…

Austausch

Um unsere Clips hochzuladen, wurde ein Cloudspeicher angelegt, eine WhatsApp-Gruppe diente als Austauschplattform. Wir wählten diesen Weg, da in unserer Gruppe jeder die App nutzte. Die Kommunikation funktionierte einwandfrei, man war schnell verbunden, wenn jeder aktiv bei der Sache war und wir konnten uns kurz darüber informieren, wenn wir unseren Filmschnipsel hochgeladen hatten. Für den Filmprozess war jeder auf sich allein gestellt, daher sollte er so simpel gestaltet werden, dass es einem möglich war, diesen alleine zu drehen. Der Aufwand sollte sich im Rahmen halten und Spass machen. Generell spielt gute Kommunikation in der nachfolgenden Betreuung eine wichtige Rolle, für Rückfragen und eine wertschätzende Gruppenmotivation.

Produktionsprozess

Nach dem Filmprozess luden wir die fertigen Clips in einen Cloudspeicher hoch. Dadurch konnten auch größere Video-Dateien getauscht werden.  Alle Teilnehmenden hatten Zugriff auf den Speicher und konnten sich die Filme der anderen anschauen und ggf. Tipps oder Verbesserungsvorschläge geben. Auf einem Etherpad wurden die Szenen-Ideen und Infos vom Zoom Meet-up gesammelt. Da wir uns dort gut absprachen, war der Schritt für weiteres kollaboratives Schreiben nicht notwendig – es wäre aber möglich.

Jeder hat mit dem Device seiner Wahl und Kenntnisstand gedreht. Es konnte selbst einen Zusammenschnitt hochgeladen werden oder Rohaufnahmen. Am Schluss hat Filmprofi Nora die Filmschnipsel in einen gemeinsamen Film zusammengefügt und Schnittideen gesammelt, die in der Cloud zur Bewertung jedem zugänglich waren. Über das Endergebnis wurde abgestimmt. Der gesamte Prozess hat 14 Tage gedauert, lässt sich aber auf 1 Woche raffen.

Tipps zur Umsetzung

  • MATERIAL: Einzelne Szenen mehrfach drehen, evtl. auch mit den Winkeln spielen, um genügend Material zu haben und ein besseres Ergebnis erzielen zu können.
  • EINSTELLUNGEN: Einfache Kameraeinstellungen wählen oder sich im Zweifel ein Stativ aus Büchern oder ähnlichen Gegenständen zu bauen. Falls eine zweite Person zugegen ist, kann man diese natürlich um Hilfe bitten, aber alles in allem lässt sich die Aufgabe gut alleine bewältigen.
  • AUDIO: Für guten Ton und eine Atmosphäre lizenzfreie Sounds/Musik unterlegen.
  • PLATTFORMEN: Cloudspeicher, Etherpad, Soundbibliothek können nur mit Anmeldung genutzt werden. Wir würden möglichst einen geteilten „Projekt-Account“ empfehlen, um die Barrieren zu reduzieren.

Fazit

Generell war das Projekt Film@Home eine erfolgreiche Methode, um von zu Hause aus eine gemeinsame Medienproduktion zu erschaffen. Es wird nur ein Handy benötigt, alltägliche Requisiten nach Absprache, ein Cloudspeicher und eine Plattform für die Kommunikation. Danach kann man sich kreativ ausleben, verschiedene Einstellungen nutzen und sich Stative zusammen bauen, um noch mehr Optionen zu haben. Wichtig ist es, keine Scheu vor Fragen zu haben und sich bei Unklarheiten mit dem Rest der Gruppe zu besprechen.

In der Postproduktion liegt der zusätzliche Aufwand höher, wenn bei den Teilnehmer*innen der Kenntnisstand gering ist und Rohmaterial/Szenen nicht vorgeschnitten sind. Zusätzlich müssen verschiedene Videoformate und Clipqualitäten zusammengeführt werden. Die Dozenten haben nach dem Workshop eine Betreuungsphase bis zum Endergebnis.